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der wilhelmsschrei aus deinem mund – wenn autofiktion & horror zusammentreffen!

beitrag von: tamaraimlinger

Der Sog

Ein Auto parkt, die vordere Tür steht offen. Eine Person kommt aus dem Gebäude gegenüber. Als sie sich der Autotür nähert, wird sie in das Auto gesaugt. Die Autotür schließt sich, öffnet sich wieder. Eine Person mit einem Regenschirm geht die Straße entlang, blickt durch das Fenster in den Innenraum des Autos: leer. Als sie um das Auto herum geht, durch die geöffnete Tür schaut, erwischt sie der Sog, zieht sie ins Auto. Der Regenschirm fällt zu Boden. Die Tür schließt sich, das Auto fährt los. Weiter vorne steht die Seitentür eines Gebäudes offen, man sieht in einen Raum. Darin wischt eine Person den Boden. Als das Auto langsam vorbeifährt, schaut die Person kurz auf, wischt weiter. Das Auto bleibt stehen, öffnet die Tür, zieht die Reinigungskraft in den Innenraum und fährt davon.

review von: peter waldeck

und zum schluss ein interessanter text, ein kniffliger text. ist es ein manko des textes, dass es keine dramatische steigerung, keinen höhepunkt, keinen twist, keine auflösung gibt, sogar ganz im gegenteil: einfach werden nach und nach menschen in das auto gesogen, und es ist dem text auch völlig blunzn, was mit den menschen im auto passiert?
nein, das ist ein pluspunkt. wie in zeitlupe fährt das auto herum und saugt einfach menschen hinein. es gibt keine erklärung. einfach ein auto, das saugt. da denke ich an eine einseitige kurzgeschichte des japanischen comic-horror-großmeisters junji ito, aber auch an den absurden schalk eines elias hirschls.

besten dank für diesen schönen text.