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der wilhelmsschrei aus deinem mund – wenn autofiktion & horror zusammentreffen!

beitrag von: jhruebel

hämatophilie

du bist wie eine liebende du bist
so scheu und zärtlich und du näherst dich
im dunkeln und ich weiß nicht ob du mich
an meinem atem findest mich nicht siehst

du kannst die wärme meines atems spüren
und doch bist du so gierig willst mich schmecken
du willst mich fühlen unbemerkt beriechen lecken
an meinen weichen stellen mich berühren

in meine epidermis willst du dich versenken
du willst mein blut vergisst dich selbst vor gier
du willst dies süße rote gift austrinken

wir sind vereint durch einen strom aus blut
es gibt nur diesen strom und dich in mir
und dann den schlag der flachen hand den tod 

review von: peter waldeck

Ja, sagt einmal, das ist ja schon wieder ein Gedicht.

Erst dachte ich noch, das läuft auf eine einvernehmliche gegenseitige Zerfleischung hinaus, eine Art operettenhafte Wiederkehr von Falcos Jeannie, aufgebauscht mit einer Megaprise Takashi Miike, aber dann ist doch wieder eine humorige Pointe am Schluss.

Ich fürchte, die Berührungsängste mit echtem Horror sind zu groß. 

Schreibt mir doch mal eine Geschichte, in der ein geschiedener Vater auf das Geburtstagsfest seines 11-jährigen Sohnes geht. Es geht ihm gar nicht gut, er mag die anderen Eltern nicht, zu viele Erinnerungen an seine Ex-Frau. Er wandert durch die Räume. In der Küche sieht er eine Gruppe von Buben und versucht, sie mit Witzen aufzumuntern, aber sie schauen ihn nur verächtlich an. Später locken sie ihn in den Wald und verbrennen ihn, dann basteln sie aus seinem Leichnam eine Vogelscheuche, die sie mit zurück auf die Party nehmen. Die Vaterscheuche erzählt jetzt die besten Witze und ist befreundet mit RAF Camora.

Das wäre doch mal eine Abwechslung.