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vage ist die waage

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beitrag von: Rottermann

© andy urban

15 - steinhof: G'schenkt

Nachts noch immer einen Freund finden. Einen, der nichts wirklich will von dir, nichts braucht.  Ein Verschrobener. Idiot. Der Dorfdepp. Ein Freund in der Nacht, der so wie du manchmal, nur noch gerade so steht in seinem überholten Blechgewand. Bisschen angefleckt, angeeckt. Eigen ist er, lang nicht windschnittig, nicht feinfingrig. Der hilft dir stehen. Einer zum Dranlehnen. Geh' her! sagt er. Sagt ja oder nein. ein oder aus. Meint es so. Will nichts mehr. Ist noch da. Morgen noch da. Bisschen noch da, irgendwann weg. Wirst's nicht merken, dich nur wundern, beim nächtlichen Stehen, 's tut kaum weh, wenns von der Seite weht.

review von: rosa pock

in wiener liedern wird besungen, dass der wein der beste freund ist, aber welcher einfall, welche überraschung, dass auch die waage es sein kann. der text gefällt mir, mein vorschlag wäre nur das erste "Bisschen" "lang" und "Geh' her! sagt er" zu streichen. "Sagt ja oder nein. Ein oder aus." das zweite "Bisschen" durch "Jetzt" zu ersetzen, und die letzte zeile gefiele mir besser "Du wirst es nicht merken, dich nur wundern, beim nächtlichen Stehen, wenn es von der Seite weht." herzlich rosa pock