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schmutz und schund

beitrag von: haubentaucher

Herr Professor, Sie haben G. G. Allin?

Da steht er, der kleine Maxi.
17 Jahre. Und Grafiker will er werden.
Oder doch Rockstar?
Sein T-Shirt deutet eher.
Auf zweiteres hin.

Da steht er, der kleine Maxi.
Ein Rocker? Wie er im Bilderbuch steht.
Wir schreiben das Jahr 2016.
Er steht in meinem Büro.
Der kleine Maxi.

Herr Professor, fragt der kleine Maxi.
Darf ich Ihre Platten anschauen?
Ja, brumme ich. 
Er wühlt sich durch den Mist.
Der sich über die Jahre angesammelt hat.

Neue Deutsche Welle.
Death Metal aus Finnland.
Australischer Surf-Punk.
Dead Kennedys.
All das sieht der kleine Maxi.

Und dann sieht er noch was.
Und reißt die Augen auf.
Blut sieht er. Und Beuschelgrafik.
Ein paar schauderhafte Zeilen Text.
Und dann sagt er mit zitternder Stimme:

"Herr Professor, Sie haben G. G. Allin?"
***

Sachdienliche Hinweise:
https://de.wikipedia.org/wiki/GG_Allin

review von: christopher just

ich, nie im underground hardcore (nennt man es so?) beheimatet und dessen erste selbstgekaufte single "pop muzik" von M war, musste mich erst mal über g.g.allin klug machen - puh, da macht man ein fass auf, von dem ich mir nicht sicher bin, ob man allzu tief reinschauen soll. die absolute vernichtung als konzept: ja, wichtige aussenposition - solang es sich in einem bereich bewegt, für den man die verantwortung tragen kann. wird diese grenze jedoch überschritten, sprich: es kommen andere zu schaden (auch wenn dies die konsequenz verlangt), endet mein verständnis jäh. nichtsdestotrotz: inspirierend.
wolfgang kühnelt sagt
09.11.2018 15:09
danke für die review.