christopher just (aut) Zwischenmenschlichkeit

Reden wir jemals WIRKLICH miteinander?
Warum nicht?

Weil wir manchmal unsere Wahrheit (noch) nicht kennen?
Weil wir unsere Gedanken ablehnen und denken, dass der andere es auch tut?
Warum lassen wir nicht den anderen entscheiden, was er denken möchte?
Belügen wir uns selbst indem wir vorzeitig davonlaufen?
Belügen wir den anderen?

(V)Erziehung

Haben wir je richtig miteinander gefickt?

Ich bin der Anpassungen müde
Ich will leben
Mich leben
Die Verstellung kostet mir zu viel Energie
Zu viel Ich
Zu viel Zeit

Ich will echt sein
echte Menschen kennen

ich will Robert mit seinem Partner
der endlich nach fünfzig abgenommen hat
und Frauenkleider anzieht

ich will Tina
der eigentlich Raphael heißt
und Frauen mag
als Frau schillernd
und unglaublich süß
wenn sie spielerisch flirtet
als Mann unscheinbar schüchtern
das ist nicht ihr wahres Gesicht

ich will Helmut
der wie ein Riesenmutterschiff ist
und ich oft beim tanzen gegen ihn hüpfe
und wir lachen
und er gibt mir einen kleinen Stoß

und die große Julia
die Englischlehrerin
die von einem Schüler gefragt wurde ob sie Satanistin wäre
und antwortete:
ja, ich fresse jedes Wochenende ein Kind
Die aber den Kindern auch Fragen stellt
wie „weißt du eigentlich was Hurensohn ist?“
als sie hört
dass Kinder einander so betiteln
und erklärt es ihnen

und die andere
die Feministin ist
auch der Polizei ihre Meinung zu sagen traut
aber warmherzig
auch ihr Lachen – laut und warm

ich liebe sie
weil sie sind
und ich glücklich bin
wenn ich sie ansehe
sie umarme
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Ratlos

Kind innen
Erwachsen außen

Wer bin ich?
Ist das Kind immer DA drin?
Immer?
Immer?

Wenn es sich freut
und aus sich herausgeht
wird man von außen kindisch?
Ist das gut?

Wenn man das Kind im Inneren behält
um als erwachsen zu gelten
hat das Kind dann Hausarrest?


Hm, da ist was dran. Ich wollte im Gedicht eigentlich einen Umschwenk machen, so ist es besser :). Danke

anschluss zum Helmut:
Helmut
der an einem Konzert einen anderen in SS-Uniform sieht
sich dazu entscheidet
sich nicht aufzuregen
statt dessen das Konzert zu genießen
Der zu dem Mann geht und so lange fragt
"Bis du der Postler?"
"Bist du der Posttler?"
"Bist du der Postler?"
bis der geht