Sechs Jahre im selben Zimmer
Deine Gedanken sind nicht da
Du denkst nicht viel
- meinst du
Einmal weintest du
weil deine Oma
und mit ihr deine Kindheit im Sterben lag
Du schämtest dich
dein Gesicht wurde wieder ausdruckslos
Für mich waren deine Tränen Verbindung
Du willst mich nicht belasten
- sagtest du
Meine Einsamkeit neben dir weint in mir
bin ausgehungert nach geistiger Verbindung
und habe immer weniger Gedanken
Du brauchst sie nicht zum Austausch
Mein Körper hat sich deswegen von dir abgewandt
du meinst ich möchte dir nicht mehr nahe sein
Dein wortloses Dasein lenkt mich von mir ab
Meine Gedanken sind aufgelöst
Wenn ich ihnen folge
verliere ich dich
Wenn ich bleibe
verliere ich mich
Für immer
Du sagst ich hätte dich verlassen
Jetzt hast du dein Vertrauen zu mir verloren
Es ist leicht ein Opfer zu sein
Die Last der Verantwortung liegt beim Täter
Auch der Täter ist ein Opfer
- der fehlenden Wahlmöglichkeiten
Täter-Opfer