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schmutz und schund

beitrag von: Cas

Duells

Sie hätte die Regeln des Duells befolgt, aber sie glaubte, dass sie ihn zusammenzucken sah. Sie hatte ihren Gegner nicht aus den Augen verloren, seitdem sie die lange Pistole bekommen hatte, die mit einer Messingblüte des Lebens geschmückt war. Niemand sollte diesem Mann den Rücken kehren. Und er würde es auch gut tun, ihr nicht zu trauen. War es ein plötzlicher Erinnerungssplitter, der dies möglich machte? 
War es ein Schicksal? War es Angst? Die einzigen zwei ehrlichen Menschen auf dem Feld, am frühen Maimorgen, als der Nebel langsam den sumpfigen Boden verließ und geisterhafte Zuschauer schuf, die sich bald langweilten und davonschwebten, waren die beiden Assistenten. Und trotz aller Erfahrung waren sie nicht darauf vorbereitet, was folgte.

review von: christopher just

Gefällt mir gut, da ist viel Schönes drinnen, doch speziell im oberen Teil herrscht Unklarheit, was das Geschehen betrifft. Steht sie, oder geht sie die Distanz ab ohne ihm den Rücken zuzdrehen? Warum lässt sie sein Zusammenzucken regelwidrig handeln?
Oder: "War es ein plötzlicher Erinnerungssplitter, der dies möglich machte?" - ich verstehe nicht, WAS genau der plötzlicher Erinnerungssplitter möglich macht.
BRILLANT der Vergleich mit den vom Nebel erschaffenen geisterhaften Zuschauern! Der Deutlichkeit wegen würde ich jedoch folgende, zugegeben weniger elegant anmutende Satzstellung vorschlagen: 
"An diesem frühen Maimorgen, als der Nebel langsam den sumpfigen Boden verließ und geisterhafte Zuschauer schuf, die sich bald langweilten und davonschwebten, waren die einzigen ehrlichen Menschen auf dem Feld die beiden Sekundanten."