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schmutz und schund

beitrag von: H.Darer

Elegie von da touden Hur

Hur du nockerte
ba di Tuttl pock i de
jetzt schaust gschreckt

Deine Augn zerdruck i da
in die Pappn spuck i da
gö, des schmeckt?

Dei Gwand zerreiß i
in dei Waungan beiß i
bist schei bliatst

Deine Händ verschränk i
deine Fiaß verrenk i
owa hiatst-

Ba da Gurgl wiag i di
üwan Schoder ziag i di
zu dein Loch

In da Erd vergrob i di
jetzt erst richtig mog i di
wa jo glocht

In da Nocht besuachst mi
in meim Tram verfluachst mi
bist am Lebm

In da Zön da finstern
ohne Foab und Fenster
is des schen

Siach i bunte Bluman
hear i Beinl summan
wiar am Tog

Siach i Engelflügerl
deine weißen Fingerl
de i mog

Nur a toude Hur
in an Erdloch drin
bringt ka Glick

Häng i in da Zön
wiera Möhsock durt
aun am Strick.

review von: christopher just

oldschool, h.c. artmann lässt grüßen. sehr schaurig + schön. (nach den ersten zeilen wollte ich beinahe aufhören zu lesen, ging natürlich nicht - glücklicher weise - denn mit dem finalen absatz widerfuhr mir erlösende genugtuung in außreichendem maße) 
aaaaber: wär´s nicht reizvoll (wenn nicht zwingend, falls man reüssieren will), sich formal einen schritt weiter zu bewegen?
Birgit Birnbacher sagt
24.10.2018 12:16
dass immer die besten gedichte die grauslichsten sind.