beitrag von: magnavirtus
Grafflgstanzl (Schreibgerätbeschimpfung)
Mei, Griffi, du Krippi Geh schreib mia an Text wannst scho wieda hin bist Am Oasch mi fei leckst
schule für dichtung
vienna poetry school
Mei, Griffi, du Krippi Geh schreib mia an Text wannst scho wieda hin bist Am Oasch mi fei leckst
ein knackiges gstanzl, zwischen dessen zeilen sich - trotz seiner kürze - viel information verbirgt: wir haben es mit einem den schönen künsten zugeneigten menschen zu tun (niemand würde eine steuererklärung als "text" bezeichnen), genauer gesagt mit einem den schönen künsten zugeneigten bayerischen menschen (aus dem dialekt abzuleiten), genauer gesagt mit einem den schönen künsten zugeneigten, nicht mehr ganz jungen bayerischen menschen (darauf lässt die verwendung eines "griffis" statt eines computers schließen), genauer gesagt mit einem den schönen künsten zugeneigten, nicht mehr ganz jungen, halbwegs wohlhabenden bayerischen menschen (ein "griffi", der "scho wieda hin" zu sein droht, muss bereits repariert worden sein, und repariert werden meistens nur teure schreibgeräte), genauer gesagt mit einem den schönen künsten zugeneigten, nicht mehr ganz jungen, halbwegs wohlhabenden, aber nicht schwerreichen bayerischen menschen (sein zorn über den defekten "griffi" spricht dafür, dass er nicht viele gleichwertige schreibgeräte besitzt). gefällt mir!
Herzlichen Dank, verehrter Stefan Slupetzky, für diese launige review - die gefällt wiederum mir!
Haha! Gruß nach Oberbayern! (Nur am Rande: Der Kollega ist allerdings eine Kollegin!)
Ah geh, des is ja vogelwuid, dann samma mia zwoa ja kollegainnen: an zünftigen Gruß zurück!
Gereimt mit einem völkerverständigenden Gruß an Kollega Voila; auch mia in Oberbayern ham an Rhythmus ...