beitrag von: Tiphan
Doch weit gefehlt
Nachts wache ich jetzt öfter auf. Allerhand Gedanken gehen mir durch den Kopf, allerhand Gestalten tauchen mir auf. Man könnte sagen, ich denke über mein leben nach. Doch weit gefehlt. Das mit Aufwachen, ja. Aber, dass die Murmel da oben jemals anders gekullert wäre? Also, nä. Aber sich selber und die Welt mit so viel Ehrlichkeit erschlagen? Vielleicht auch nicht so gut. Es ist Morgen und ich weiß. So einer, der erst einer sein werden wollen würd´. Ach würd´er? Und da schreibt er, dieser Ich. "Man muß weg. Man kennt es doch. Man kann doch nicht… Klar kann man", murmelt Sie da oben. Plötzlich: Herz! Herz. Herbeizitierter nicht loslassbarer Weh-zergeh-apparat. Man müsste wirklich nichts denken. Nur tun und lieben. Lieben. Tag, welch Tag du bist. Mir flapsig sprichts, macht mich krallen an oberglatten Flächen, um freifallende Negativillusionen, zu mildern. Realität! Jetzt! Noch öfter! Jetzt, mehrere Millisekunden altes Erleben, bis ins Wort Erfahrung. Bis in alle… Ewigkeit. Der Mahagoni-Imitat-Verbau im Wohnzimmer des Herrn. "Allerhand", murmelts. "Vielleicht hat die Oma recht und ich probiers und stell einmal das Bett um".
review von: peter rosei
ein hybrid, was du da ablieferst: einerseits ecriture automatique, andererseits verschmitzte denkereien. die vermählung gelingt - so halb und halb.
vielleicht doch mal bei joyce nachtanken: ulysses oder finnegans wake?