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träumen

beitrag von: schnittansicht

am fluss

nachts wache ich jetzt öfter auf. allerhand gedanken gehen mir durch den kopf, allerhand gestalten tauchen mir auf. man könnte sagen, ich denke über mein leben nach.
Das Du dissolviert in der breiigen Spanne zwischen den Jahreszeiten: am Ende des Winters weichen die Tage auf und stolpern in einen gähnenden Sommer.
Ich möchte mir die Algen aus dem Hals würgen, aber dein Gesicht verstopft mir die Kehle. 
Jedes Wort ein Atemzug, eine Fundstück aus einer Kiste, die schon lange Zeit im Wasser liegt: deine Füße, nackt, mit Tagwärme und Piniennadeln behaart, zwischen dem Wind, der vom Wasser kommt, und dem Fieberwind aus den Höhen.
Meine Hand hält sich an dem schwachen Licht und möchte dich stützen, aber alles kann man sich leisten, wenn man nicht weiß, wie es um einen steht; und darin warst du immer Meister, mit deinen Augen aus kleinen Kieseln und deinem harten Mund. 
X Wochen sind x Jahre: die Zeit ist eine Kinderrechnung. Das Ende am Anfang des Zirkels zieht sich in der Dunkelheit mehr aus der Reserve: und da ist schon der Fluss inmitten der Stadt, so ruhig: als ob er nie zu uns gesprochen hätte. Man hebt den Arm, bevor es jetzt noch jemand tut.

review von: peter rosei

beim lesen deiner geschichte spüre ich, dass sich hinter der folie der bilder eine wahre Begebenheit verbirgt: die sog. wahre geschichte.
… deine augen aus kleinen kieseln … vielleicht versuchst du, die sog. wahre geschichte zu erzählen, möglichst genau zu rekonstruieren?