beitrag von: Sid
Traumkonstruktion
Nachts wache ich öfter auf. Allerhand Gedanken und Gestalten tauchen mir auf. Mit größter Sorgfalt denke ich über das, was mich verfolgt, nach und versuche gleichzeitig mit derselben Sorgfalt diese Spinnereien zu beenden.
Der Disput mit dem Fremden wohl über seine Frustration gegenüber sich selbst und das, was ich sagte, ohne Nachdruck aus dem Affekt heraus, war nicht mehr wert als der Disput selbst. Das Diskutieren mit Freunden und mein Unvermögen bedeutsam zu reagieren. Die ungerechtfertigt boshafte Geste einer Unbekannten im Spiegel während ich fahre und nur verhalten mit den Schultern zucke.
Vergebliche Streitereien, substanzloses Plappern, stumme Wut. Die Frustration, aus der all das entsteht, ist dieselbe die mich nachts quälend dazu zwingt alle Begegnungen, wieder und wieder zu studieren - am Ende sind sie perfektioniert. Es scheint kurz bevor ich schlafe bin ich Rhetoriker, Poet und Philosoph zugleich. Jeder Kunstgriff sitzt. Und wenn ich irgendwann einschlafe und wirklich träume, wer weiß was ich dann alles bin.
review von: peter rosei
interessante geschichte! ja, so ist das, denkt man beim lesen. leider lässt du viele Satzzeichen aus - dabei sind sie die würze in der gedankensuppe! sie gliedern und schaffen Struktur.
"das, was" - ist nicht von feinsten.
der letzte Absatz gefällt mir am besten. da würde ich nur "quälend" weglassen - zwang ist schlimm genug.