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träumen

beitrag von: fruppik

gedankenwald

nachts wache ich jetzt öfter auf. allerhand gedanken gehen mir durch den kopf, allerhand gestalten tauchen mir auf. man könnte sagen, ich denke über mein leben nach. oder genauer gesagt, das leben denkt über mich nach. ja, es denkt über mich nach und äußert sich. es verdächtigt mich und stellt behauptungen auf, die ich widerlegen möchte. es gibt mir schuld an meinem jetzigen zustand und lässt keine widerrede zu. es unterhält sich prächtig mit den aufgetauchten gestalten. ich will mich wehren, aber niemand hört mir zu. verzweifelt gebe ich auf und versuche zu schlafen. das leben soll mir eine ruhe geben und mich endlich schlafen lassen. doch da beginnt mir der kopf durch die gedanken zu gehen. sie bewegen sich wie bäume im wind, mal hierhin mal dorthin. er geht, er hüpft, er springt und läuft durch die gedanken und von schlafen bin ich nun wieder weit entfernt. endlich kommt er zur ruhe und ich schöpfe hoffnung, aber nein, er beginnt ein gespräch mit dem leben, sie sind sich einig über mich und lassen kein gutes haar an mir. meine ruh ist hin, mein herz... laut schreiend flüchte ich durch den gedankenwald.

review von: peter rosei

die dialektik zwischen "dem leben" und "dir" gefällt mir: ein irrealer Raum entsteht. Die dritte Instanz - der kopf - und seine rolle leuchtet weniger ein. Also ev. überprüfen!
Gib ruhe! Nicht: eine ruhe.
Der Schluss? Der Charakter der Fluch steckt doch schon im text selbst.
karin seidner sagt
13.04.2020 16:52
ich habe es jetzt so gelöst, was meinst du dazu?

nachts wache ich jetzt öfter auf. allerhand gedanken gehen mir durch den kopf, allerhand gestalten tauchen mir auf. man könnte sagen, ich denke über mein leben nach. oder genauer gesagt, das leben denkt über mich nach. ja, es denkt über mich nach und äußert sich. es verdächtigt mich und stellt behauptungen auf, die ich widerlegen möchte. es gibt mir schuld an meinem jetzigen zustand und lässt keine widerrede zu. es unterhält sich prächtig mit den aufgetauchten gestalten. sie sind sich einig, ich bin schuld, ich habe alles falsch gemacht. ich will mich wehren, aber niemand hört mir zu. verzweifelt gebe ich auf und versuche zu schlafen. das leben soll mir ruhe geben und mich endlich schlafen lassen.
peter rosei sagt
13.04.2020 18:18
schick es bitte als neuen text.