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träumen

beitrag von: Marguerita

in den himmel schnellen

nachts wache ich jetzt öfter auf. allerhand gedanken gehen mir durch den kopf, allerhand gestalten tauchen mir auf, verfolgen mich in träumen. mit bloßen füßen spüre ich das kühle aluminiumblech der dachrinne, zittere, kralle meine zehen in die kante. die dunklen gestalten kriechen aus der dachlucke. vor mir der abgrund, zehn stockwerke hoch, die ich hochgehetzt bin vor diesen wabbernden schwarzen verfolgern. 

ich breite meine arme aus, lasse mich fallen, „besser tot als in den armen dieser ungeheuer!“. zu meinem erstaunen falle ich nicht, schwebe. hebe ich sanft den kopf, gleite ich höher, stark nach vorne gebeugt stürze ich geradezu tiefer, „langsam!“, bremse ich mich ein. 

mit dem heben des rechten armes biege ich nach links in eine seitengasse, blicke mich dort zum ersten mal um. kein mensch zu sehen, auch nicht das dach von dem ich soeben gesprungen, nein, geschwebt bin. zwanzig meter über dem boden düse ich ein paar gassen weiter. dort werfe ich den kopf hoch, schnelle himmelwärts. von dort sehe ich die schwarzen gestalten den rückzug antreten, „gerettet!“ juble ich, schwebe, stürze, kurve. „geil!“ von diesem schrei wache ich auf.



review von: peter rosei

lies bitte das review zum text UNSICHTBARER SCHREI - dem vorhergehenden in der liste: so oder so ähnlich zu deinem neuen text.
Margit Berger sagt
16.04.2020 10:12
Neue Version .... war das in etwa so gemeint? Mehr hinein in das Gefühlte?
„Wohin, jetzt?“ Mit bloßen Füßen spüre ich das kühle Aluminiumblech der Dachrinne, zittere, verzweifelt kralle ich meine Zehen in die Kante. Die dunklen Gestalten kriechen schon aus der Dachlucke. Vor mir der Abgrund, „Oh, Gott, ist das hoch!! Mindestens 10. Stockwerke!“, die ich hoch gehetzt bin vor diesen wabbernden schwarzen Verfolgern. „Lieber sterben, als diesen Gestalten in die Hände fallen!“

Eilig breite ich meine Arme aus, lasse mich nach vorne fallen, „Wow! Ich falle ja gar nicht, ich schwebe“ staune ich. Wenn ich den Kopf sanft hebe, gleite ich höher, wenn ich ihn stark nach vorne beuge stürze ich geradezu tiefer, „also ganz langsam“, bremse ich mich ein „und weit weg von hier“.

Vorsichtig hebe ich meinen rechten Arm und schon biege ich links ab in eine Seitengasse und blicke mich dort zum ersten Mal um. „Gottseidank, kein Mensch zu sehen!“, auch nicht das Dach von dem ich soeben gesprungen, nein, geschwebt bin. Langsam genieße ich das Düsen 20 m über dem Boden, kann nicht genug davon bekommen. Erneut teste ich eine Kopfbewegung: Abrupt hochwerfen und ich schnelle mit einer unglaublichen Bewegung Richtung Himmel. „Huiiii!“ das geht aber schnell!“ Hoch über den Gebäuden sehe ich jetzt aus der Ferne die schwarzen Gestalten wie sie auf dem Dach den Rückzug antreten, „Gerettet!“ denke ich, schwebe, stürze, fliege und kurve übermütig. „Geil!“ rufe ich, wache von meinem Schrei auf.