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träumen

beitrag von: zeitartistin

aus der traum

nachts wache ich jetzt öfter auf. allerhand gedanken gehen mir durch den kopf, allerhand gestalten tauchen mir auf. man könnte sagen, ich denke über mein leben nach. Hab ich es gut gemacht?
nein, falsch! ich denke: ich hab es schlecht gemacht. wie mach ich es wieder gut?
stimmt auch nicht. Ich denke, dass meine gedanken schlecht sind.
um genauer zu sein: Ich mache mir die gedanken nicht, sie kommen ungerufen und gehen wieder, während das leben sich dessen ungeachtet entrollt, nach wie vor, trotz der diagnose oder ihretwegen.
seither haben sie sich erneuert. 
der tod, auf dessen schippe ich hocke, gebärdet sich als geburtshelfer.
ich habe schon etliche frühchen entbunden und in brutkästen gelegt. dort liegen sie und brüllen. 
aus der traum vom erlösenden dahinscheiden.
die kinder müssen genährt und liebkost werden. sind ja gerade erst angekommen. wollen da sein.
der tod hat sie gebracht, der unbestechliche. aber er gehört mir nicht.
das war nur ein traum.
wir heilen alle dem tod entgegen.

review von: peter rosei

bis zur "Diagnose" kann ich dir folgen. das ist schlüssig. vielleicht kannst du dieses hin und her zwischen "gut" und "schlecht" genauer herausbringen, diese Mechanik? das wäre spannend.
der zweite teil erschließt sich mir nicht. wo ist die gedankliche verbindung zum tod? ev. ist das eine zweite, jedenfalls eine ganz andere geschichte.
Friederike Overweg sagt
10.04.2020 17:21
Hmmm.....
dieses Review hinterlässt mich zunächst ratlos. Die Gedankenverbindung zwischen einer Diagnose und dem Tod (auf dessen Schippe ich sitze) erschließt sich nicht? Muss ich sacken lassen, herausfinden, wo die semantische Lücke klafft.
Danke jedenfalls! Was zum Kauen.