beitrag von: stadtwie
staub im mund
nachts wache ich jetzt öfter auf. allerhand gedanken gehen mir durch den kopf, allerhand gestalten tauchen mir auf. man könnte sagen, ich denke über mein leben nach. und über den tod. jetzt ist es fast ein monat her, dass er gestorben ist. die bilder von diesem zerschnittenen, operierten und ausgezehrten, kämpfenden körper werden mir lange im kopf bleiben. noch finde ich sie nicht so belastend, es ist mir nicht klar, dass die krankheitsgeschichte viel schlimmer war als das todeserlebnis selbst. im traum fallen mir die zähne aus. manchmal nur einer, manchmal einer nach dem anderen. sie zerbröseln mir im mund, ich kann es genau mit der zunge spüren, wie der harte kräftige Zahn sich plötzlich in staub verwandelt, angefangen bei der schneide bis hinauf in die wurzel sich zersetzt. ich bin ziemlich verzweifelt, morgen werde ich mich selber austricksen: ich werde mir die zähne einfach nachwachsen lassen, weil im traum ist alles möglich. ich schlafe also wieder, traum, zahnausfall, nachwachsen lassen. anstrengend, aber geht! da sind sie, neue starke zähne! einen moment bin ich stolz auf mich und erleichtert, da fängt auch das bröseln schon wieder an.
review von: peter rosei
… dass er gestorben ist. WER? der tod doch nicht. - lauter Kleinigkeiten: operierten streichen - redundant.
dass die krankheit schlimmer war als der tod selber - ist wohl besser. überprüfe eigenschaftsworte - sind die alle nötig? (der Leser hat ja auch 5 sinne!)
könnte das ende auch "heller" sein?