beitrag von: zeitartistin
Wach werden 2
nachts wache ich jetzt öfter auf. allerhand gedanken gehen mir durch den kopf, allerhand gestalten tauchen mir auf. man könnte sagen, ich denke über mein leben nach.hab ich es gut gemacht?
nein, falsch! ich denke: ich hab es schlecht gemacht.
um genauer zu sein: Ich mache mir die gedanken nicht, sie kommen ungerufen, verschwinden und tauchen wieder auf, während das leben sich dessen ungeachtet entrollt, nach wie vor, trotz der diagnose oder ihretwegen.
40% überlebenschance (du sollst nicht googeln!)
ansonsten noch zwei bis drei jahre
der tod, auf dessen schippe ich hocke, gebärdet sich als geburtshelfer neuer gedanken.
erst haben sie ihn begrüßt,
dass er endlich da sei!
sie seien es schon lange müde, immer vergebens zu kreisen.
kein leben, kein sterben,
kein wachen, kein traum,
doch, ja, ein traum,
ein alpdruck,
und sie allein auf weiter flur,
sie ohne boden, ohne verbindung.
er solle ihnen ein ende bereiten!
dann bekamen sie augen,
sahen den schnitt
von scham bis brust.
dann fühlten sie
ihren bauch, ihren fuß, ihren schmerz.
ihren hunger
ihre angst
ihre gier
nach leben
nach dem aufwachen
review von: peter rosei
gut fängt es an, geht bis … dass er endlich da ist! - danach kann ich nicht recht folgen: Wer sind diese "sie"? Ab da würde ich versuchen, auch zu raffen, gedanklich zu schärfen. Was geht da vor?