träumen

beitrag von: beatemayrk

it’s an unseen enemy

nachts wache ich jetzt öfter auf, allerhand gedanken gehen mir durch den kopf, allerhand gestalten tauchen mir auf. man könnte sagen, ich denke über mein leben nach. dann stehe ich auf, ziehe mich an und die gummihandschuhe über, gebe die maske aufs gesicht, gehe ins stiegenhaus, versuche, den lichtschalter mit dem ellbogen zu berühren, verrenke mich, um die haustüre mit dem unterarm zu öffnen, erreiche die straße. luft. ein leerer nachtbus kommt mir entgegen. du siehst aus, wie ich mich fühle. der blühende ast eines kirschbaums, abgebrochen, am boden. schön. im rathaus steht jetzt sogar der paternoster still. was, wenn alle dicht machen? 30 seconds of calm. an der ecke ein mann mit pudel. ich erschrecke. er hustet bröckchen aus knirschkrach. it’s an unseen enemy. wir. im krieg. unsere reservoirs sind gut gefüllt, aber wir wissen genau, dass wir nicht wissen, was noch auf uns zukommen wird. feldlazarette werden errichtet. you don’t have a life jacket for everyone. der mann hustet erneut. wie in einem computerspiel hüpfe ich an dem kranken vorbei und versuche, nicht einzuatmen. der pudel kläfft mich an. there’ll be a lot of deaths.