beitrag von: kinga
gespinste
nachts wache ich jetzt öfter auf. allerhand gedanken gehen mir durch den kopf, allerhand gestalten tauchen mir auf. man könnte sagen, ich denke über mein leben nach.
Nachdenken über mein Leben inmitten der zerrissenen Nacht: Was denkt sich da die Bahn, gebiert Gestalt aus dem Dunkel der Nacht? Aus welchem Stoff, aus welchem Fleisch entsteht ein Tag, erwächst das Neue aus dem Grau des Morgens? Sind es Ungeheuer, mythologische Wesenheiten, Phantasien? Ist es ein wilder Tanz, - schlingernd zwischen Wachen und Träumen – einer Compagnie von Archetypen, Gespenstern und den Tagesresten aller Zeiten? Nachtmahr, Gnom, Märchenprinz. Zeus, der findige Verführer. Erlkönigs Töchter, ein Schatten, ein Lufthauch, ein Säuseln im Wind. Aus der Ohnmacht des Schlafes bricht ungestüm der Bilderreichtum des gelebten Lebens, erobern die Spielarten des Glücks sich lichten Raum, formiert sich die größere Hoffnung zu einem Meer an Optionen. Verheißungsvoll und ungezähmt liegt was da kommt noch eingeschlagen in opaken Tüchern. Ich nähere mich zaghaft den verhüllten Möglichkeiten – oder reiße mit einem gewaltigen Schrei den Stoff entzwei, weil ich es wissen will. Jetzt.
review von: peter rosei
vielleicht kannst du den bilderprunk noch steigern - "zerrissene nacht - wilder tanz - lichter raum - opake tücher" - dann wird's echt surreal: zerfetzte, nackte nacht und irrer, wirrer tanz und greller sonnenraum und tücher, weiß wie schnee etc.
verben nur aus dem fach: gebiert etc. - bitte!
Paroxysmus!