sie sind hier: startseite / alle beiträge / uniformierte gestalten mit uniform gestalteten masken

träumen

beitrag von: skinfaxi

uniformierte gestalten mit uniform gestalteten masken

nachts wache ich jetzt öfter auf. allerhand gedanken gehen mir durch den kopf, allerhand gestalten tauchen mir auf. man könnte sagen, ich denke über mein leben nach. hab ich es gut gemacht? hab ich mich brav der staatlich zwangsverordneten massenhysterie gefügt? oder hab ich gesündigt, oh ehrwürdige patres? denn dr. dr. ist gewiss ein ehrenwerter mann. 

denk ich an corona in der nacht, bin ich um den schlaf gebracht. also hol ich mir eines aus dem kühlschrank. da läutet es an meiner tür. durch meinen türspion offenbart sich mir die offenbarung der spionierenden. allerhand uniformierte gestalten mit uniform gestalteten masken tauchen auf. ich tauche unter. hab ich es gut gemacht?

allerkopf gedanken reichen mir die hand. ich verhandle mit ihnen. am ende der verhandlung wird das urteil gefällt. dort, wo die #stayathome-gefälligkeit mit dem quacksilber vermessen wird. in jenen messen, in denen ich den kelch der bästianischen massenindoktrinierung an mir vorübergehen lasse.

review von: peter rosei

ein journalistischer text. deutlich zu sehen, worauf du hinauswillst. aber warum so um sieben ecken? warum nicht ganz direkt aufs ziel zu?

die bilder, die du einsetzt - konzeptuell nachvollziehbar - sind zu wenig scharf konturiert, ihre interaktion nicht klar herausgearbeitet. vielleicht lässt sich da etwas machen?
andi pianka sagt
29.04.2020 01:33
vielen dank für die rasche rückmeldung. ich bin auch selber von meinem text jetzt nicht hundertprozentig berauscht. aber ich denke, die beiden fragen/kritikpunkte für mich durchaus beantworten zu können. was die mangelnde herausarbeitung/konturiertheit betrifft, so sehe ich einen gewissen zusammenhang mit der 1000-zeichen-begrenzung. ich denke, eine höhere zeichenzahl hätte dem text mehr entwicklungsmöglichkeiten in diese richtung gegeben (bin dennoch für das experiment durchaus dankbar). was die sieben ecken betrifft: ich wollte ganz bewusst nicht auf cicero und seine brandreden zurückgreifen (wiewohl ich diese sehr wohl schätze). und im fall von mehr direktheit wäre aus dem text dann wahrscheinlich cicero-ähnliches entstanden. aber die vorgegebenen anfangssätze waren für mich mit einer derartigen brandrede einfach nicht wirklich gut zu verknüpfen gewesen - weder logisch noch literarisch.