beitrag von: bschopp
Das Handy, das Telefonieren und das ... wo es ist, eben.
Jedenfalls sucht meine Nachbarin sich immer ihr Handy. Und das weiß ich, weil die Nachbarin von ihr, … eigentlich beide, ... telefonieren immer so laut.
Ich bin bös’ g’worden, weil mich Anrufe generell nerven, wenn der ganze Gemeindebauhof mithörn kann, und hab in der Küche das Netz von wo die Kartoffeln drin waren genommen, wie ein Fischer, und hab es wegg'worfen, obwohl man oder frau es ja noch hätt gebrauchen können.
Heut früh, als ich noch g’schlafen hab, hatt Sie sich leise aus der Wohnung g’schlichen. Und…, nicht vor der Tür, sondern erst beim Liftrunterfahr’n, als sie auf die gelbe Glocke g’schaut hat, auf der Steuerkonsole, da is ihr eingfallen, dass sie das Handy nicht mitgnommen hat. Deswegen war’s abg’schnitten. Und auch nicht! Weil wir zahlen eh mit den Liftkosten extra den 24 Stundenservice mit, mit dem, wann alte Leute stecken bleiben, sie rund um die Uhr mit dem, von der Firma sprechen können. Bis wer kommt.
Zu Fleiß hat Sie verhindert, dass die Tinkabell von Magenta meinen Tastendruck-Ton hört. Jetzt kann ich mich aus der Warteschleife nimmer rauswählen.
review von: heinrich steinfest
Das ist gewitzt und flott geschrieben und natürlich bestimmt vom durchgehenden Tonfall, der allerdings nicht der Versuchung der Karikatur verfällt. So reden und denken die Leut halt.
Und sehr schön, wie hier das Kartoffelnetz symbolisch ins Spiel kommt.
Allerdings würde ich vom Begriff „Gemeindebauhof“ abraten. Entweder „Gemeindebau“ oder eben den konkreten „Hof“ nennen (Rabenhof, Reumannhof etc.), „Bauhof“ ist ja etwas anderes. Natürlich, es ist der Innenhof gemeint. Vielleicht könnte man das einfach mit einem Bindestrich lösen: Gemeindebau-Hof.
Unsicher bin ich mir auch, wieso „Sie“ groß geschrieben wird (beziehungsweise wird es abwechselnd groß und klein geschrieben).
In jedem Fall ein schöner, pointierter Schluß.