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unterwegs – down the road away

beitrag von: BOA

Sternzeichen Katze

Die Freche war einfärbig grau, die Vorsichtigere blaugrau-meliert mit dichtem Halsfell; sie sah aus, als hätte sie eine Federboa um. Während die Vorsichtige auf den Stufen der Veranda saß und leise nach oben miaute, sprang die andere auf den Holzbalkon und tatzte Richtung Teller. In ihren Augen spiegelte sich das Licht und diese matte Scheibe, die man im Dunkeln oft in Tieraugen sieht; erinnerte mich an den Mond und an die Unendlichkeit des Universums. Ich fragte mich ob es ein Sternbild der Katze gibt, so wie es den großen und den kleinen Wagen und die Casiopeia, die ich nie erkenne, und so viele andere Sternbilder, die jahrhundertelang der Orientierung gedient hatten, gibt. Oder ein Sternzeichen, ein chinesisches vielleicht, wie das Pferd, den Affen oder den Hasen, oder zumindest eine Yogaübung, wie den herabschauenden Hund. Ich wusste es nicht. Die Freche bekam letztendlich weniger Fisch ab als die Vorsichtige, aber auch sie war am Ende des Abends so satt und zufrieden wie ich.

review von: peter rosei

genau und gelungen. ein paar kleinigkeiten: "gibt" umstellen, nach casiopeia. dann: "ich weiß es nicht." zum schluss würde ich bloß "satt und zufrieden" schreiben, da braucht es kein "ich".
Alexandra Bolena sagt
02.11.2023 20:40
Dabnke für das feedback. "gibt" ist nach vorne gerutscht und das "ich" ist tatsächlich überflüssig - danke für das feedback!