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unterwegs – down the road away

beitrag von: BOA

Urlaubsimpression Nizza

Der silberne Schriftzug „Principessa“ wird abgespült. Kein Salzwasserrand soll die schwarze Mattheit des Schiffsrumpfs trüben. Am obersten Deck ein junges Mädchen in faltenfreiem Rot. Rückenfrei. Kein BH. Kein Slip. Schwarze Stilettos. Glitzer am Schuhriemen, auf der Haut, um den Hals und an den Ohren. Zuviel Glitzer. Zuviel Schlitz. Langstieliges Glas in der einen, Handy in der anderen Hand. Blick in das Objektiv der Kamera, um den Moment des Glücks einzufangen. Der Steward schenkt nach. Das Mädchen bedankt sich artig. Vertreibt sich die Zeit mit Champagner. Scheint ans Warten gewöhnt. Genießt die neidvollen Blicke der Touristen an Land. Wird selbst zum Fotomotiv. Tut so, als merke sie es nicht. Sie weiß, dass bald nach ihr verlangt wird. Für den Yachtbesitzer alleine, wenn sie Glück hat, auch für seine Freunde, wenn es später wird. Aber das macht ihr nichts. Auch daran hat sie sich gewöhnt. Sie wünscht ihr Glück würde ewig dauern, aber diesmal hat er sie nur für drei Tage gebucht. 

review von: peter rosei

sehr genau im Detail, nichts zu viel, nichts zu wenig, guter Erzählfluss, leiser Witz - just perfect. (vielleicht könnte man das Ende ganz offen lassen ... könnte man probieren?)
Alexandra Bolena sagt
10.10.2023 21:27
Vielen Dank :-) "Just perfect" liest man doch gerne :-)!!! Und ja, ich bin durchaus damit einverstanden den Text mit "Sie wünscht, ihr Glück würde ewig dauern" enden zu lassen... ist ja wohl deutlich genug?
peter rosei sagt
11.10.2023 08:33
ja, das ist deutlich genug, finde ich - und trifft härter..