beitrag von: ConstanzeG.
Im Regen
Innerhalb von Minuten hat der Regen die Landschaft aufgelöst. Nichts als blau-grauer Dunst. Selbst der Berg ist verschwunden. An der Tür zur großen Terrasse steht sie und ruft. Vereinzelt antworten ihr Stimmen. Mit jedem Ruf kommen sie näher. Wenn sie verstummen, schälen sich bald darauf Menschen aus dem Grau des Gartens heraus, stellen ihre Schuhe vor die Tür und werden empfangen wie alte Bekannte. Sie gehen ins Bad, als wäre es ihr Haus. Wie leichtfertig man zu Hause von „Weltuntergang“ redet, denke ich. Und wie treffend es andererseits ist, zu sagen, wir hätten „keinen blassen Dunst“. Ich sitze an der Tür zur kleinen Terrasse, schaue hinaus und lausche nach hinten, wo gesprochen wird, gewischt und wieder gerufen, ob sich nicht doch eine Möglichkeit ergibt zu helfen. Wenn sie keine neuen Regengäste empfängt, trocknet sie die Schuhe. Sie werden ihr angereicht von einer jungen Frau, Dienerin, Bedienstete, Freundin, ich weiß es nicht. Ich verliere mich im Schauen und Lauschen.
review von: peter rosei
eine geheimnisvolle geschichte, gut erzählt? oder wirkt die geschichte nur dadurch geheimnisvoll, weil manches zu ungenau ausgeführt ist, die information widersprüchlich? Etwa: wer ist die "sie" an schluss? was heißt da "garten"? Man denkt anfänglich eher an eine art schutzhütte.