beitrag von: trivialpoet
Mit leichtem Gepäck II
Böen drücken in Wellen das Wasser des Rheins in die Mündung des Flusses. Wieder aufs nasse Rad. Wollte nur kurz hierher, um den Aussichtspunkt abzuhaken.Auf dem grau bewegten Wasser gaukeln die lächerlich kleinen Leiber der Stockenten. Eine Aufbegehren stoischer Gleichgültigkeit gegen die Ungeduld der Elemente. An beiden Ufern legt sich in Wogen das hohe Gras zu Boden. Der beschissen feuchte Tag rinnt vom Rahmen, tropft von den Satteltaschen. Klamme Finger im kalten Schwitz der Handschuhe. Die Kälte frisst sich durch die Jacke. Wind zerrt an der Regenhose. Nur die Beine scheinen noch warm. Bis auf die Füße. Eine seltsam angefeuchtete Wärme. Die Augen kleben am toten Pfad zwischen Mittelstreifen und Straßenrand. Die Räder zischen durch die Pfützen. Nasser Nebel stiebt, hüllt. Der Asphalt glänzt regenfeucht. Bleicht auf, als Wolkenzeriss das Fluten der Sonne freigibt. Gleich wieder ausgelöscht vom sich schäumend versammelnden Himmel.Noch ZWANZIG Kilometer.
Bei fauchendem Westwind!
review von: peter rosei
dieser text hat einen ganz anderen charakter als der erste. Ihm fehl das allgemein existentielle, das den ersten so stark und eindringlich gemacht hat.
dabei durchaus gut gefasste einzelbilder wie etwa das von den stockenten. - letzlich bleibt doch alles anekdotisch und privat.