beitrag von: BOA
Goldener Reiter
Ich wache auf.Sehe piepsende und blinkenden Geräte.Dahinter der Blick auf die glitzernde Stadt.Joachim Witts „Goldener Reiter“ im Kopf.Schlafe ein.Wache auf.Frage nach der Uhrzeit, wo ich bin und welcher Tag ist.15:00.Donnerstag. Intensivstation.Man ist freundlich;stellt keine Fragen. Auf der nächsten Station ein Aufenthaltsraum.Festgenagelte Tische und Stühle.Einzel- & Doppelzimmer.Ohne Schlüssel.Das Schwesternzimmer ein verglaster Kubus mit Rundumblick.21 Grad konstante Temperatur.Fenster, die man nicht öffnen kann.Tabletts mit Tee zur freien Entnahme in zerkratzten Bechern,die vielleicht einmal so ausgesehen haben als wären sie aus zerbrechlichem Glas.Geruch nach sterilem Unglück.Meist ist es still.Nur vor der Ausgabe der Medikamente kommt Unruhe auf.Oder wenn Neue kommen, die ihren Wahnsinn, oder was andere dafür halten,hinausschreien bis ihr Schmerz von den Wänden widerhallt um doch ins Leere zu laufen.Laut ist es nur bis Pfleger kommen.Sie haben Übung im Tumult-beenden.