beitrag von: ConstanzeG.
Drei Stunden
Sie stehen im Hinterhof des Hauptbahnhofs, dort, wo die Leitungen sichtbar verlaufen. Ein ständiger, leiser Atem strömt über sie hin. Die Sicherheitskontrolle lassen sie still über sich ergehen. Um sie herum, auf dem Boden verstreut, liegt alles, wovon sie annahmen, dass man es braucht.
In drei Stunden geht ihr Zug. Sie knien sich auf den Boden, sie packen ein, packen um, zerren an Reißverschlüssen und suchen nach Münzen. Auf dem Vorplatz rangieren die Taxis, gleitende Bewegung in alle Richtungen. Dreimal sind sie zu langsam, drei Lücken lassen sie ungenutzt, dann fassen sie sich ein Herz.
Für diese Stadt haben sie keinen Reiseführer und keine Sprache. Mit traumscharfen Sinnen streifen sie durch die Fußgängerzone. Der 100er-Bus fährt vorbei. Schon die Zahl ist beruhigend.
Die Geschäfte sind längst geschlossen. Ein Juwelier prüft noch einmal sein Scherengitter. Die Samtpodeste sind leer.
review von: peter rosei
mir ist nicht klar: handelt es sich in deiner geschichte um flüchtlinge oder um eine bande von einbrechern? Welch ein Unterschied! Da muss GANZ klar herauskommen, was gemeint ist.
auch viele kleinigkeiten wie etwa: ... wo die Leitungen sichtbar verlaufen. wo die leitungen ober Putz verlaufen, so der terminus technicus.