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unterwegs – down the road away

beitrag von: ConstanzeG.

Drei Stunden

Sie stehen im Hinterhof des Hauptbahnhofs, dort, wo die Leitungen sichtbar verlaufen. Ein ständiger, leiser Atem strömt über sie hin. Die Sicherheitskontrolle lassen sie still über sich ergehen. Um sie herum, auf dem Boden verstreut, liegt alles, wovon sie annahmen, dass man es braucht. 
In drei Stunden geht ihr Zug. Sie knien sich auf den Boden, sie packen ein, packen um, zerren an Reißverschlüssen und suchen nach Münzen. Auf dem Vorplatz rangieren die Taxis, gleitende Bewegung in alle Richtungen. Dreimal sind sie zu langsam, drei Lücken lassen sie ungenutzt, dann fassen sie sich ein Herz. 
Für diese Stadt haben sie keinen Reiseführer und keine Sprache. Mit traumscharfen Sinnen streifen sie durch die Fußgängerzone. Der 100er-Bus fährt vorbei. Schon die Zahl ist beruhigend. 
Die Geschäfte sind längst geschlossen. Ein Juwelier prüft noch einmal sein Scherengitter. Die Samtpodeste sind leer.

review von: peter rosei

mir ist nicht klar: handelt es sich in deiner geschichte um flüchtlinge oder um eine bande von einbrechern? Welch ein Unterschied! Da muss GANZ klar herauskommen, was gemeint ist.

auch viele kleinigkeiten wie etwa: ... wo die Leitungen sichtbar verlaufen. wo die leitungen ober Putz verlaufen, so der terminus technicus.
Constanze Geertz sagt
04.11.2023 22:29
Danke. Weder noch, es sind junge, übermüdete Menschen mit großen Rucksäcken, die einfach auf einer langen Reise sind und jetzt einen späten Aufenthalt haben, mit dem sie nicht mehr wirklich etwas anfangen können. Deshalb schließen sie ihre Sachen ins Schließfach und gehen ziellos in der Stadt umher. Solche Personen werden bei uns am Hauptbahnhof andauernd kontrolliert, weil sie offenbar per se verdächtig sind, dabei suchen sie bloß ein bisschen Ruhe vor dem Trubel an den Gleisen. Stimmt, die letzte Zeile weist in die falsche Richtung (eigentlich geht der Text noch weiter). An Diebe hatte ich überhaupt nicht gedacht, sondern daran, dass die ganze tagsüber herausgeputzte und lockende Stadt jetzt ihr Nachtgesicht zeigt, das den Touristen keine Angebote mehr macht.
peter rosei sagt
05.11.2023 07:30
vielleicht versuchst du, den text nach deiner vorgabe zu klären - die story ist ja gut.