manipjulääschen
klasse in wien
12., 14. september und 28. november,
klassenpräsentation am 29. november 2016
klasse
“manipjulääschen”
der titel des kurses ist ein zitat aus wolfgang bauers theaterstück "change", wo reale schicksalsprozesse simuliert, verstärkt und eben manipuliert werden, der unterschied zwischen absichtsvollem unfugorientiertem eingriff und der eigendynamik der sache bald nicht mehr festzumachen ist. die teilnehmer erwartet die ent- und verschlüsselung von codes in ihrer eigenschaft als komprimierungen von so etwas wie weltanschauung, repräsentation, identitätsentwürfen. es wird notwendig sein, die bedingungen ihrer entstehung und den verlauf ihrer entwicklung zu reflektieren, um möglichkeiten zu finden, auf diese einzuwirken.
in den ersten beiden treffen (12. und 14. september) legen wir die ausgangssituation fest. dies ist schließlich keine spaßverschwörung, sondern wir wollen aktiv mit vereinten literarischen kräften veräppeln, was wir hassen. also müssen wir ermitteln, was hassen wir, und was reimt sich darauf, beziehungsweise welche konkreten stellen könnte es sich lohnen, anzugreifen. man kann nicht immer nur die police haten.
in einem zweiten schritt soll der startschuss für verschiedene neubildungen erfolgen. die ausbeute dieser zweiten sitzung wird in listen dokumentiert, um etwaige stille-post-effekte beobachten zu können. als nächstes erfolgt eine pause von mehreren wochen, in der die besprochenen aktionen durchgeführt werden und ihre blüten treiben sollen.
das dritte treffen (28. november) stellt eine art fazit dar und bereitet die präsentation (geplant für 29. november) vor.
literaturliste (diese liste versammelt texte, die wir mit unserem vorhaben assoziieren, in denen aspekte davon anklingen, ihre lektüre ist keine voraussetzung, dessen ungeachtet jedoch ganz grundsätzlich empfehlenswert):
bert papenfuß: gesamtwerk (= kein spezifisches werk, ansatz allgemein)
thomas raab: die netzwerkorange
kurt tucholsky: rheinsberg
ferdinand schmatz, heimo zobernig: lexikon der kunst
gertrude stein: gesamtwerk
ulf stolterfoht: "fachsprachen" verschiedener art (= gesamtwerk)
anthony burgess: clockwork orange
yukio mishima: geständnis einer maske
james joyce: ulysses, finnegans wake
arno schmidt: (exkl. frühwerk, etwa ab) seelandschaft mit pocahontas
vincent hunink (hg.): glücklich ist dieser ort! 1000 graffiti aus pompeji
dagmara kraus: kummerang
e. e. cummings: gesamtwerk
brigitta falkner: gesamtwerk
william shakespeare: gesamtwerk
walter serner: die tigerin
cockney rhyming slang (als sprach. phänomen allgemein)
kietz-deutsch (als sprach. phänomen allgemein)
polari (als sprach. phänomen allgemein)
termine
12 unterrichtseinheiten:
mo, 12. september 2016: 17.00 bis 21.00 uhr
mi, 14. september 2016: 17.00 bis 21.00 uhr
mo, 28. november 2016: 17.00 bis 21.00 uhr
ort: schule für dichtung, mariahilfer str. 88a/stiege III/7, 1070 wien
klassenpräsentation / super gala
di, 29. november 2016, 19.00 uhr
ort: AU, brunnengasse 76, 1160 wien; eintritt frei
>> info
begrenzte teilnehmerzahl!
teilnahmegebühr: 120,- €
achtung: diese klasse ist bereits ausgebucht! (bitte lassen Sie sich auf die warteliste setzen.)
>> anmeldeformular (pdf download)
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2 geförderte teilnahmen:
wir bieten für diese klasse zwei geförderte plätze an, für die keine teilnahmegebühr anfällt.
bewerbungen bitte senden an: sfd@sfd.at
mit:
- textprobe(n) (insges. max. 2 seiten)
- kurzbio (max. 1 seite)
bewerbungsfrist: 25.8.2016
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ann cotten
geb. 1982 in iowa/usa. aufgewachsen in wien.
autorin. schreibt gedichte und prosa.
germanistik-diplom mit der arbeit “die listen der konkreten poesie”.
zahlreiche auszeichnungen, u. a. erhielt ann cotten 2007 für ihr debüt “fremdwörterbuchsonette” den reinhard-priessnitz-preis sowie den clemens-brentano-förderpreis für literatur der stadt heidelberg, 2014 den adelbert-von-chamisso-preis für ihr bisheriges gesamtwerk – insbesondere für den erzählband ”der schaudernde fächer”.
aktuelle publikation: “verbannt!” (suhrkamp 2016)
ann cotten lebt als freie schriftstellerin und übersetzerin in wien und berlin.
hanno millesi
geboren 1966 in wien.
universität wien und hochschule für angewandte kunst wien. u. a. assistent von hermann nitsch und wissenschaftlicher mitarbeiter des museums moderner kunst in wien.
u. a. elias-canetti-stipendium 2009 und 2011.
aktuelle publikationen: “venusatmosphäre” (novelle, edition atelier 2015), “der schmetterlingstrieb” (roman, erscheint im herbst 2016 in der edition atelier) und als herausgeber: “austropilot – prosa und lyrik aus österreichischen literturzeitschriften der 1970er jahre” (gem. mit xaver bayer; 2016).
in der ausstellung “bleistift, heft & laptop – zehn positionen aktuellen schreibens” ist seiner arbeit im literaturmuseum wien noch bis feburar 2017 ein raum gewidmet.
www.hanno-millesi.com
www.ignorama.at