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die textförmige hängematte eines bizarren augenblicks

beitrag von: JoernB

Bewerbungsschreiben

Was wollen sie machen?
Etwas, wofür ich keine Zeugnisse habe.

Wie wollen sie es machen? 
Freihändig. Nach einem Gesetz, das an die Tür klopft. 

Wie, wer und wo wollen Sie dabei sein? 
Außer mir, neben mir und unter uns.

review von: ann cotten

hier sind wieder text und metatext dialogisch enggeführt, nicht wahr. 
die letzte zeile zu füllen stellt eine immense herausforderung dar.
und ich kann nicht sagen, dass sie befriedigend erfüllt worden ist, denn - ich weiss nicht was sie fühlen, aber ich fühle mich von der letzten zeile recht enttäuscht. obwohl sicher viel arbeit drinnen steckt. 
aber deswegen meinte ich auch, die aufgabe, die das gedicht für diese letzte zeile zubereitet hat, ist geradezu mit menschlichen mitteln unlösbar. 

zumindest, wenn es die letzte zeile bleibt. 

inhaltlich könnte sie übersetzt werden als "in einer bar", nicht wahr.  das tut jetzt nichts zur sache, aber angenommen sie führten noch eine freche stimme von quer hinten ein, die das schema durchkreuzt - billig und mühelos, eh - dann waere das unerfüllbare pathos der letzten zeile irgendwie vor dem ettäuschenden gefühl gerettet. da es dann noch weiterginge. es gibt tausend andere möglichkeiten.
nicht dass kürze nicht gut ist, und antworten sowieso höchst lobenswert. aber "der mensch", um doch wieder ihn zu bemühen, fühlt ärger bei dem, was man schnippisch nennen kann: eine kleine antwort auf eine grosze frage.
Jörn Budesheim sagt
15.10.2020 06:34
Danke für die review. Dass die letzte Zeile die schwächste ist, ist mir selbst auch aufgefallen, aber ich hatte mich selbst gedrängt, die Sache zu Ende zu bringen, aber offensichtlich nicht zu einem Guten. Die Idee dabei war, zu sagen, dass ich die Antwort auf die Frage nicht irgendwo "innen" finden kann.

Ich arbeite dran.