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die textförmige hängematte eines bizarren augenblicks

beitrag von: Strangeologist

Makulatour de Force

Letztens war es Jens Marder sehr daran gelegen, den zuweilen als ekelhaft empfundenen Feuilleton satirisch-sardonisch-kakaustisch zu treffen - hier m... sein Versuch:

Das Geheimnis dieses neugierig machenden Textes, ein Zwischending aus Ort und Zeit, lässt immer wieder aufhorchen. Das Schreiben am Morgen in seinem überaus fruchtbaren Zusammenspiel mit elegischen Blicken aus der Luke ist die Morgentoilette der Künstlerin und Intellektuellen. Durch eigenwillige Komma- und Beistrichsetzung beschwört die Autorin einen Ort der Träume und damit zugleich ein poetisches Programm herauf, das unbeirrbar Höhepunkte auslotet und um die Bedeutsamkeit des Neugierigwerdens – und -bleibens! -  weiß. Obwoolst ein grauer Schleier des Wenig-Tröstlichen sich über die Sollbruchstelle legt, arbeitet sich die Autorin im Rausch der Kaffeehäuser an jenem unbändigen Wechsel zwischen Lyrik und Prosa, Sub und Optimum ab, der mal als literarischer Lackmustest, mal als moralinverseuchtes Fanal Sollbruchstellen im Konjunktiv aufzeigt. Dabei eröffnet das Spracheffluvium einen Wahrnehmungsraum voller Mosaikschnappschüsse, eine geheimnisvolle Landschaft im poetischen Konjunktiv. Insofern haftet der Liebeserklärung an die Sprache etwas Hommage an – doch kann das funktionieren? Man darf jedenfails auf das nächste Buch gespannt sein – und darauf, wie es der Vergänglichkeit ein Schnippchen schlägt.

ann cotten sagt
14.10.2020 21:26
Da wollen Sie sich befinden? okaaay... Darf ich fragen, warum sie das feuilleton hier importieren wollen? in welchem sinn ist dieses "treffen" gemeint?
Daniel Ableev sagt
14.10.2020 22:07
Es ging mir primär einfach darum, den Ton feuilletonistischen Schreibens zu treffen bzw. treffend zu hyperbolisieren/parodieren, garniert mit etwas Nonsens.

VG
ann cotten sagt
15.10.2020 21:43
Ja. Meine Frage richtet sich darauf, warum. Also warum Sie das tun wollen.
Daniel Ableev sagt
16.10.2020 10:11
Weil sich im Feuilleton u. a. eine ordentliche Portion prätentiöses Schlaugemeiere und Bildungsgebürgere findet, was satierisch bis saviehisch bearbeitet gehört.