beitrag von: jamesdlend
hammockherosherbstgesang
was wollen sie machen?
ich will meiner hängexpertise verdichtet ausdruck verleihen
wie wollen sie es machen?
mich in meine schönsten hängerlebnisse der letzten 2 jahre zurückdenken und den eindrücken lauschen
wie, wer und wo wollen sie dabei sein?
ich will entspannt sein, ich will der chiller schlechthin sein und ich will das von meiner couch aus tun
ob am winterlichen eilandstrand oder auf sommerlicher bühne
diene ich dem geist der matte
lege mich hinein und warte
auf meinen einsatz für die frau oder das stück dem oder der ich gerade diene
denn auch wenn ich frei schwinge
meine lächerlich kleine gitarre zupfe
gibt es immer etwas zu schupfen
weil ich gerne hängend klinge
...
to be continued ...
review von: ann cotten
Dieser mann weisz was er tut.
Ich versuche zu analysieren, woher dieser eindruck kommt.
Es gibt ja eine gestik, eine mode in den sätzen. Hier ist es casual, kapuzenpulli quasi, aber rhythmisch wohlproportioniert, sitzt. Paar euphorisch-altertümliche kapriolen (reim, - aber unrein) zeigen, dass es lebt und der lust und dem einfall folgt, ohne es dabei irgendwem zeigen zu müssen, ohne auch alle zwei sekunden aufzuspringen und dir eine fakepistole an die schläfe zu halten, als würdest du sie für eine echte halten sollen.
das wohlgefühl kommt m.e. von einem punkt insbesondere: manisch herumrasende haben ja (sag ich mal aus eigener erfahrung) angst, wenn sie ihren übertriebenen tatendurst ablegten, würden sie überhaupt der lust verlustig gehen. wie wenn man angst hat, ohne schminke kein gesicht mehr zu haben oder ohne gefühlsausdruck kein selbst. und dann liegt einer da, seiner lust so gewiss, dass er sich nicht mal um einen grammatischen snobismus bemüht.
man hat den eindruck, dieser mann will wirklich hier liegen. es ist kein schmäh und überdauert die schulaufgabe. wahrscheinlich umgekehrt für solche leute schwierig, schulaufgaben ohne herzblut zu machen. that gets you into so much trouble. aber medienklug verlagert es die betonung von dem, was man tut, auf den ort, wo man ist. anstatt mit sovielen worten aus einer verdeckten position zu ballern, eine kleine gewichtsveragerung, und der davon losschimmernde faltenwurf.
was aber auch in einigen anderen texten bis jetzt zu beobachten war. der gedanke, an wandernden trübungen der satzoberfläche zu erkennen.
es bringt nichts, leute für ihre überzeugende art der anwesenheit zu loben und ist auch unfair, uns allen gegenüber, die eher wie majakovski sagt quer durch dieses land huschen, schräg wie nieselregen. hat alles vor und nachteile. aber nachdem das hier schon mithin eine übung im chillen ist, vorallem gedacht natürlich für chillunbegabte wie mich selbst, lass uns doch von einem meisterchiller was abschauen. weitere beobachtungen der sprachlichen chilltechnik willkommen.
und VIELEN DANK
Love und Peace die Tage yours jimi