beitrag von: Ludovico
Berg
In einiger Entfernung ein riesiger Kegel, der einen Ton aussendet, sirenenhaft und lockend. Überall sind kleine wurmartige Wesen. Sie kriechen umher. Manche winden sich, andere scheinen orientierungslos, aber auch sie streben schließlich auf den Kegel zu, nähern sich langsam an.
Der Kegel lebt, wabert, pulsiert. Bewegt er sich, gehen Wellen durch ihn. Laufend verändert er sich. Die kleinen Wesen, die ihn völlig bedecken, bewegen sich auf ihm und in ihm. Kaum ist die Gestalt zu fassen. Sie entzieht sich jedem klaren Blick. Auch das Gesicht ist fließende Veränderung.
Organisches Schmatzen, Leiber, die sich lösen und verbinden.
review von: dorothee elmiger
ich lese diesen text als fortsetzung oder besser: variation des wespen-traums. der distanzierte blick auf den kegel ganz ähnlich wie der auf fläche beziehungsweise frau. die frau als kegel? zumal er, der kegel, ja sirenenhaft tönt. (und gesicht hat?) science fiction? die reduktion auf die form gefällt mir; form, die ja dann doch belebt ist, bevölkert wird. die abwesenheit des kommentars, jeder empfindung der träumenden person ist schlüssig; interessieren würde(n) er/sie mich trotzdem.
An Science-Fiction dachte ich nicht, eher an eine Abstraktion.
Kommentar und Empfindung schienen mir nicht nötig. Eine Distanziertheit war beabsichtigt, und die Bilder rücken auch so näher, oder ziehen hier vielmehr zu sich hin.
Die Empfindung der träumenden Person scheint mir zwischen Faszination und Entsetzen zu liegen.