beitrag von: grisei
Endlosrille
In den ersten Stock des Hauses, in das ich eingeladen war. Dort sitzen alle nackt. Neben mir eine Prostituierte. Ich unterhalte mich. Sie, wie alle, eingeschüchtert. Die Gastgeber verhalten sich wie Aufseher, nicht wie Gastgeber, und besorgen geschäftig Dinge, von denen die Nackten nichts wissen dürfen. Bis wir anpacken sollen, tun, was sie verlangen. Wer sich weigert, wird erschossen. Elf Menschen kommen ins Jenseits. Bunte Hologramme stehen vor dem Oberaufseher.
"Hier seid ihr nicht nackt. Wollt ihr nicht hier bleiben?"
Ich ziehe meine Waffe und schieße, hebe ab, schwebe flach, das Gesicht voraus zurück, in den ersten Stock des Hauses, in das ich eingeladen war.
review von: dorothee elmiger
sehr gefällt mir hier der letzte satz, wie die bewegung den traum markiert und wie die handlungen und ihre abfolge mit träumerischer selbstverständlichkeit geschildert werden: das ist eben die normalität des traums. und schliesslich die rückkehr zum anfang – eine schlaufe, wie sie so viele träume kennzeichnet. im ersten teil scheint mir einiges übersprungen zu werden, was die träumende person wohl doch bemerken und erzählen würde – der logik & sprache dieses traums folgend: was sollen sie tun, die gäste? was ist das jenseits (in der welt oder logik des traums)? wird auch das ich dorthin befördert – oder wo und zu wem wird der angeführte satz gesprochen?