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rapid eye movement: fingierte träume

beitrag von: Kaulboy

Fuchs

Ein Fuchs liegt auf meiner Brust. Ich streichle ihn. Vielleicht hat er Tollwut- angstbeißenstreicheln -
Ich wache auf, möchte googeln, ob Füchse zahm sein können und schlafe ein.

review von: dorothee elmiger

jetzt hab ich natürlich gleich schon beide gelesen, und die gefallen mir vor allem auch zusammen gelesen sehr gut: der traum als haiku; der zweite noch präziser auf den punkt gebracht als der hier, der – gerade weil doch die kürze sein prinzip ist – noch konzentrierter, noch kürzer werden könnte. stellt das "angstbeißenstreicheln" eine rapide abfolge von handlungen & emotionen dar? der schlaf am schluss eher antiklimakterisch: könnte da nicht noch etwas ganz ausserordentliches geschehen. oder nichts, nur das googeln, denn das googeln, das ist ja auch eine art traumhandlung; eine dämmerhandlung.
na, und den anderen, "nein", finde ich wirklich ausnehmend gelungen: dazu hab ich eigentlich gar nichts zu sagen, will gar nichts sagen dazu – der stimmt nämlich so!
(nur: es könnte natürlich noch weitergehen, mit einem nächsten und dann noch einem traum. die sammlung bietet sich an.)
Tizian Pöhlmann sagt
11.12.2020 22:46
Vielen, vielen Dank für das Review.
Stimmt, das Kürzen würde dem Text helfen (wie fast immer)!
Schade, dass ich erst jetzt davon Wind bekommen, es endet ja schon in vier Tagen.

Das "angstbeißenstreicheln" ist der unbeholfene Versuch Erzählzeit und erzählte Zeit des Traumes in Übereinstimmung zu bringen - wobei diese Begriffe einen Traum auch nicht wirklich einfangen können.
Ich bin auch ein wenig ratlos in welcher "Lautstärke" man das Nachhallen eines Traumes zu Papier bringt :)

Nochmals Danke & ein schönes Wochenende