beitrag von: Kaulboy
Fuchs II
Ich glaube, ich bin kein Kind mehr, denn ich steige aus dem Besucherzimmer die Leiter hinunter. Nein, ich steige nicht, ich springe.
Beim Frühstück ist er gut gelaunt.
„Ja“, sagt mein Vater, „so ist das manchmal“
Ich bin den Traum losgeworden.
Erwachsen oder fast erwachsen steige ich wieder die Leiter hinauf. Es gibt da einen Stuhl, der schon immer da ist und den keiner benutzt. Da sitzt jetzt ein Fuchs.
review von: dorothee elmiger
die selbstverständlichkeit mit der hier scheinbar oder tatsächlich unzusammenhängendes in einen traum-zusammenhang, eine traum-logik gebracht wird, gefällt mir: das nicht eingeführte besucherzimmer, der ausspruch des vaters, die rasche alterung des ich-erzählers/der ich-erzählerin, die beiläufigkeit, mit dem der stuhl dann noch platziert wird, und darauf der fuchs. (der traum als eigentlicher prolog zu fuchs i – oder umgekehrt). das ruft beim lesen eigene träume und die selbstverständlichkeit, mit der gewisse annahmen und gesetze träumend angenommen werden, in erinnerung.
was ich nicht weiss: "Ich bin den Traum losgeworden." – werden wir damit zu früh entlassen aus der ungewissheit?