beitrag von: magnavirtus
Die Traumgeborene
Ins Zwielicht tritt ein Geschöpf des Demi-monde: glänzende Nacht, umschattete Gestalt. Eine neunschwänzige Füchsin schält sich die Kindfrau aus dem Dunkel hinter den Figuren des Kabinetts. Es blitzt, ist aluminiumhell: Paparazzo lacht und entblößt ein mehrreihiges Gebiß. Sein Federkleid ist durchbrochen von räudigen Stellen. Natur quillt hervor aus den Ritzen der Mauern, der Häuser und Tempel. Am Himmel aber erscheinen rotierende Sternbilder.
review von: dorothee elmiger
liebe viel-träumerin, jetzt beschliessen wir die klasse, die wir zusammen begonnen haben, also auch zusammen. ein tolles traumspektrum. und ein toller schlusssatz, die rotierenden sternbilder, mit denen ja doch nichts zu einem ende kommt. die halbwelt: finde ich mich hier in einem venezianischen palazzo zwischen maskierten wieder, in einem berliner salon der zwanzigerjahre oder in einer antiken erzählung, wie es die tempel nahelegen? die chimären, undurchsichtigen mischwesen, unmögliche kombinationen, der gezähnte vogel-paparazzo, die fuchsige kindfrau: überzeugendes personal für einen traum. dann der schwenk zu natur, geschichte, himmelszelt – als würde jetzt erst der eigentliche traum beginnen.