beitrag von: trivialpoet
anlanden
die fäden des tages durchtrennt legen sich ihre zerfetzten enden um den pulsierenden hals schlingen sich um die muskeln und zerren den moment fester und fester bis die augen vor atemlosigkeit tanzen und die bilder bersten und ihre brandende flut den körper an den strand der dämmerung spucken über und über besudelt mit der gischt verfälschter erinnerungen und schon bald wird das heraufschmelzende licht den körper wieder zurückziehen ins meer …
review von: dorothee elmiger
betrachtung des träumenden körpers von aussen, dachte ich: als manifestierte sich das traumgeschehen sichtbar. angesichts dessen, was dem körper da zustösst, finde ich den verzicht auf interpunktion ganz schlüssig.
bei der zweiten, der dritten lektüre dann plötzlich unsicher, ob hier tatsächlich traum, schlaf und dann das anschliessende aufwachen beschrieben werden. wäre dann das meer, in dem der körper nach dämmerung verschwindet, der tag – aus dem der körper zugleich nachts angeschwemmt wird?