beitrag von: RR
GEHEN
Ich möchte weit gehen, so weit, wie es eben geht: ich gehe aber immer viel zu schnell, meine Begleitung sagt oft: Du gehst wie ein typischer Stadtgeher, immer zügig immer, rasch voran bloß kein herumstreunen oder flanieren.In Eile zu sein ist die Vorgabe, das Zeichen, dass man zu tun hat und keine Zeit verschwenden will. In den vergangenen Monaten habe ich das Gehen hochgehalten, ein bedeutsames Ereignis...zweimal um den Häuserblock, vielleicht noch einen Abstecher auf die andere Straßenseite.
Das war ja nicht gerade aufregend aber das Gehen tut mir gut und hat für mich einen neuen Sinn ergeben.
Die Bewegung, die alles wieder ins Lot bringt, die Gedanken vorwärts bringt, die sogar die Muskel entspannt und dann eben auch den ersehnten Schlaf befördert.Wenn die Ferse schmerzt beim Auftreten und auch im Liegen, wenn der Schmerz dann nach längerer Zeit und mit allerhand Therapien wieder nachlässt und ganz aufhört.Gehen ist Menschsein und eine Kunstform zugleich.
review von: peter rosei
die nüchternheit tut dem text gut. gelungen!- bis auf die zeichensetzung: zeichen gliedern den gedankenfluss.- der schluss ist problematisch. muss es diese sentenz sein? lass es doch ganz einfach ausklingen, etwa: ... so banal es klingen mag: das tut gut.
beim schlusssatz musste ich an die bildenden künstler denken, die das gehen als ihre kunstform verwenden wie u.a. hamish fulton