beitrag von: Aki
Die Keimkehrer
Wunder treten ein und jeder einen Schritt zurück: Es gibt tatsächlich von allem genug. Genug Wiederholung und genug Viren. Damit kommen wir den Rest unseres Lebens hin.
Geschäftiges Gehen auf den Straßen, weil sich die Masse nicht wie gewohnt in Cafés und Kneipen niederlassen kann. Deshalb geht sie um den Block, um die Ecke, um ihr Leben. Der einhergehende Zeitvertreib vertreibt zwar nicht Kummer und Sorgen, dennoch die Tage ohne Unterschied zwischen Last und Laster.
Bleibt die Frage: Wer hat damit eigentlich angefangen? Der Heimkehrer, der Auswanderer, der Verschollene, der mit Trauerrändern aus fremden Ländern und einem Holzstock, an dem sein Bündel Habseligkeiten hängt, vor der eigenen Haustür kehrt?
Staubwirbelnd wird die neueste Nachricht verkündet: „Lasst euch nieder, Lebensmittel dürfen jetzt wieder in Biergärten verzehrt werden!“ So krauchen sie zueinander, hinaus aus ihren Parallelpandemien, infiziert von der Hoffnung, dass sich die Welt im Alleingang verbessert hat.
review von: peter rosei
was mir an dem text zuerst auffällt, ist der begriff der "masse". frage: wo gehörst du denn selbst dazu?
insgesamt kann ich den text nachvollziehen. freilich bleiben viele anspielungen für mich unklar. würde also vorschlagen, das sorgsam durchzukämmen und jedesmal zu fragen: was will ich damit sagen?