beitrag von: claudy
textauszug
Ich finde mich draußen auf dem Gehsteig vor dem Lokal wieder, und spüre, dass mit mir etwas ganz und gar nicht stimmt. Ich fühle mich in zwei Hälften geteilt. Der eine Teil von mir beginnt zu laufen, irgendwohin, wird dann langsamer, geht durch einen Park, frierend, leidend unter der Eiseskälte. Der andere Teil sieht aus unbestimmter Entfernung ohne Anteilnahme dabei zu. Manchmal scheint er dicht neben seinem Körper, dann weit über ihm zu schweben. Es gelingt mir nicht, meine beiden Teile wieder zu vereinen. Im Gegenteil, der Abstand zwischen ihnen vergrößert sich. Das losgelöste Ich entfernt sich mehr und mehr, ist schließlich verschwunden, aufgesogen von einer absoluten, beängstigenden Stille. Das körperliche Ich geht weiterhin wie ein Automat durch die Stadt. Vollkommen isoliert. Eine unüberbrückbar scheinende Kluft ist zwischen ihm und den anderen Menschen entstanden.
review von: peter rosei
würde die letzten zwei sätze weglassen, weil sich deren inhalt aus dem vorigen erschießt. - die frage ist freilich, was du mit der kleine spannung, die sich so ergeben würde, im weiteren machst bzw. machen würdest.