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gehen

beitrag von: Schmolli

nada

Das kalte Blau über den hohen, glatten Stämmen der Buchen. Ein halbes weißes Wölkchen. Die Fluten der SMS, die nicht Hand noch Fuß besaßen. Unzählige Worte, unhörbar. Unter meinem Fuß wölbt sich der Waldboden mit den Krallen der standfesten Stämme. Schlägst du Wurzeln, sagte meine Mutter, wenn ich nicht folgen wollte. Im Gehen werden die Stämme dünkler. Ich bin in die Tiefe des Waldes vorgedrungen. Kupfer und rostbraunes Glitzern. Sich einrollen wie die Blätter und zerstäuben. Ich nehme sie in die Hand. Sie zerbröseln wie Brot, das man zwischen den Fingern reibt. Scheite aufgeschichtet zum Holzstoß, hell und glatt, duften vom Schnitt. Die Späne liegen verstreut, kleiner werdend, zerfasern zu Holzstaub. Die Erinnerung an Mutter mit Rucksack, vor mir gehend. Beidseitig glänzende Bärlauchfelder mit weißen Blüten, eine Helle, die zwischen den Stämmen eine Verheißung durchsendete. Die Erinnerung ein Augenblick. Das Damalige zerfallen, Staub geworden. Nichts bleibt.

review von: peter rosei

weshalb erzählst du nicht von innen heraus - wie dir zumute ist? Da wird alles gleich einfacher. Und geht auch dem leser einfacher ein.

den letzten satz würde ich weglassen. der steht schon - unsichtbar - im vorigen.