beitrag von: Schmolli
täglich
ich öffne die türe die syrerin am stiegengeländer zwei und drei sagt sie und meint nicht den A1 kurs den sie begonnen hat ihre Kinder die durch das Geländer schauen und winken ich erkenne sie nicht verwechsle sie mit der serbin deren kinder vier und fünf sie ist freundlich kaffee trinken kippt mit der hand eine tasse zum mund ich öffne die haustür der hundekot neben dem breitwegerich gewächs zwischen mauer und gehsteig gezwängt klee in den ritzen um die ecke schleifen von musik aus denselben offenen fenstern sie stehen und grüßen schräg vorbei ich mahne sie nicht es ist nicht mitternacht ein hund zieht an der leine reisst das einkaufssackerl von der schulter in dieser gasse ist der hundekot verschwunden während es früher ein gehen durch eine hundekotgasse war gegenüber am rum kognak tee beisl die roten gesichter hellauf in erregung getrieben sie streiten die letzte ecke im hupen bremsen gas geben rennen die menschen zur u-bahn an dem pappschild vorbei hunger.
review von: peter rosei
ja, so kann es gehen. authentisch. das kommt gut rüber, das ambiente, die stimmung dessen, der da lebt. perspektivwechsel - von den menschen zu den pfanzen, die in den ritzen wachsen - das ist gut - fast schon eine metapher - aber eben nicht ganz -nur angespielt - weiter so!
ob es satzzeichen brauchen könnte? - wäre zu überlegen.