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beitrag von: lyda

Wächter der Kolonie

Diese Häuser haben schon bessere Zeiten gesehen. Obwohl, auch in ihren besten Zeiten waren sie äußerst bescheidene Wohnstätten. Ich gehe auf dem schmalen, schlammigen Pfad zwischen den Ruinen herum. Der Wald ist dabei, sein ursprüngliches Territorium zurückzugewinnen. Stauden und Sträucher haben sich schon zwischen dem Gemäuer angesiedelt. Vorsichtig steige ich über zerbrochene Dachziegel und undefinierbare Holztrümmer. Wo der weiße Putz heruntergefallen ist, hat er große Flächen des Ziegelmauerwerks freigelegt. Die Fensterscheiben sind erstaunlicherweise noch ganz, die meisten zumindest. Bei einem der größeren Häuser steige ich fünf abgetretene Granitstufen zur offenen Eingangstür hinauf. Dahinter versperrt mir ein dunkler, dreiteiliger Schrank den Weg. Er steht da, diagonal im engen, quadratischen Flur, als wären die Möbelpacker nur schnell auf ein Bier gegangen, bevor sie die schwere Last hinausbefördern. Sie sind nicht wiedergekommen, haben den Schrank als Wächter zurückgelassen.

review von: peter rosei

vorschläge: diese häuser haben bessere zeiten gesehen, obwohl, auch früher einmal waren es bescheidene wohnstätten. 

anstelle des letzten satzes würde ich schreiben: ..., und der schrank steht da. (außer du brauchst die wächter-metapher für das folgende, weiter zu erzählende.
folgst du meinen vorschlägen, müsste natürlich auch der titel geändert werden.
insgesamt prima.
Karin Endler sagt
29.09.2020 10:08
Danke für die Verbesserungsvorschläge.