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sfd-herbstakademie 21 “eine kleine utopie, bitte”

6. bis 22. oktober 2021
in vier klassen – zwei analogen und zwei virtuellen – wird das ewig schon denkunmögliche gewagt mit: mieze medusa (slam poetry), daniel wisser (kurzprosa), clemens setz (haikus und limericks) & andreas spechtl (lyrics).

sfd-herbstakademie 21 “eine kleine utopie, bitte”

herbstakademie “eine kleine utopie, bitte”

 

die sfd-herbstakademie findet im zeitraum 6. bis 22. oktober 2021 statt. – zusätzlich zum regulären programm der schule für dichtung.

vier klassen – zwei analoge und zwei virtuelle – wagen das ewig schon denkunmögliche, nämlich sich die welt und das leben in ihr als etwas 'erfreuliches` vorzustellen, was nichts anderes heißt, als sich wirklichkeit und zukunft schönzureden bzw. schönzuschreiben. schöntrinken kann kurzzeitig auch helfen.
stur gegenüber dem mainstream der dystopien und wider besseres wissen versuchen wir uns also an der reanimation utopischer ideen. man wird doch noch spinnen dürfen. in diesen klassen da: mieze medusa (poetry slam & text-performance), clemens setz (haikus und limericks), andreas spechtl (lyrics) und daniel wisser (kurzprosa).

die welt ist schlecht, das leben schön, was ist daran nicht zu versteh’n?
der plan, 1980

als wüsste er um seine finale bestimmung, stehen seit dem aufstieg des neoliberalismus dystopien aller art hoch im kurs. in romanen, theaterstücken, songs, filmen und tv-serien füttern uns hoch- und populärkultur mit untergangsszenarien in permanenz und im glauben, dass uns die angstlust längst mehr anfixt als alle anderen lüste. anscheinend werden wir vom apokalyptischen besser unterhalten als durch irgendwelche happy ends. da verwundert es freilich nicht mehr, dass – wie der kulturwissenschaftler frederic jameson schreibt – "es einfacher ist, sich das ende der welt vorzustellen, als das ende des kapitalismus". darf man bei einem solchen satz auch 'self fulfilling prophecy' assoziieren?

dabei haben all die schwarzmaler und unker ja vollkommen recht, die zukunft scheint im arsch, die wirtschaftlichen und politischen verhältnisse sind es schon. vom klimawandel gar nicht zu reden. nichts läge näher als das optimistische subjekt entweder als naiven idealisten oder schlicht als trottel zu denken. wäre da nicht das moment von – altvatrisch gesagt – psychohygiene bzw. im zeitgenössischen jargon: resilienz. beide begriffe rekurrieren auf ein training unserer seelischen widerstandsfähigkeit, auf maßnahmen und übungen, sich von den verhältnissen, wie sie sind, nicht unterkriegen zu lassen. gegen den miesen status im paradoxon einer frohgemuten missmutigkeit anzuschreiben, scheint uns nicht die schlechteste strategie gegen das versumpern in einem leider nur zu verständlichen nihilismus. und wenn am ende doch das schlimmste wirklichkeit wird, wollen wir zumindest nicht kampflos das feld geräumt haben. 

rehabilitieren wir also in einem akt von dystopie-utopie-umkehr gleich einmal die 'bösen' schweine aus george orwells animal farm und schreiben wir sie uns liebenswert. weil schuld an allem jammer sind eh immer die niedlichen: pandabär, eichhörnchen, quokka.

hier die vier klassen "eine kleine utopie, bitte":

mieze medusa (wien) – eine kleine utopie, bitte: slam mir ein luftschloss
slam-poetry (geschlossene analoge klasse mit anmeldung, gegebenenfalls aufgrund der aktuellen corona-lage via zoom), 6. und 7.10. sowie 12. und 13.10., jeweils 17 bis 20 uhr.
info & anmeldung >> http://sfd.at/medusa

daniel wisser (wien) – eine kleine utopie, bitte: woher nehmen, wenn nicht stehlen?
kurzgeschichten/erzählungen (geschlossene analoge klasse mit anmeldung, gegebenenfalls aufgrund der aktuellen corona-lage via zoom), 18., 19., 20. und 22.10., jeweils 17 bis 20 uhr.
info & anmeldung >> http://sfd.at/wisser

clemens setz (graz/wien) – eine kleine utopie, bitte: auf eine bessere tierwelt
haikus und limericks (offene onlineklasse, kostenfreie teilnahme, einstieg jederzeit möglich, einfach registrieren ab 6.10.)
>> info

andreas spechtl (berlin/wien) – eine kleine utopie, bitte: sing mir das lied von der fürsorge
songtexte/lyrics (offene onlineklasse, kostenfreie teilnahme, einstieg jederzeit möglich, einfach registrieren ab 6.10.)
>> info

 

 

 

fm4, 28.9.:

"eine kleine utopie, bitte“ in der schule für dichtung, story von zita bereuter
>> https://fm4.orf.at/stories

radiobeiträge (1 woche nachhörbar)
morning show >> https://fm4.orf.at/player/20210928/4MO/1632807995000
connected >> https://fm4.orf.at/player/20210928/4CO/1632847672000

 

 

 

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sfd-frühlingsakademie 21 "ohne netz" >> https://sfd.at/newsflash/sfd-fruehlingsakademie-21-ohne-netz201d