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channeling grief aka the arts of living on a damaged planet

frühlingsakademie 2023 "dem ende entgegnen. antiapokalyptisches schreiben"
eine schreibklasse über emotion, fiktion und authentizität in krisenzeiten
12. bis 15. juni, präsentation am 16. juni 2023


klasse analog channeling grief aka the arts of living on a damaged planet
/ thomas köck (aut/ger)

channeling grief aka the arts of living on a damaged planet

 

schreibklasse mit dem dramatiker thomas köck

 

thomas köck:
was ist das eigentlich, trauer, zorn, wut, schmerzen, wie hängen diese archaischen gefühle mit einem kreativen schaffensprozess zusammen, und zwar nicht erst seit nick cave mit einem launigen post vom schreibtisch den sozialen medien da draußen mitgeteilt hat, dass der unterschied zwischen ki-texten und menschl. texten in der erfahrung von schmerz, leid und eben leben liegt – wirklich? was ist das, trauer? ab wann geht die uns etwas an, ab wann ist die "authentisch", ab wann und wieso nehmen wir texte überhaupt als authentisch wahr und worin liegt das versprechen von authentizität in zeiten eines singularitätskapitalismus? wir erleben aktuell einerseits einen sehr auf authentische erfahrung zugreifenden literarischen diskurs, nennen wir es autofiktiv, nennen wir es populärer realismus. gleichzeitig haben wir es mit einer welt im umbruch zu tun, gesamtgesellschaftlich betrachtet, und es bedarf doch eigentlich zukunftsentwürfen, imaginationen, science-fiction – nicht privaten bestandsaufnahmen. oder? oder stimmt beides? wohin zum beispiel mit der individuellen trauer über die dinge, die aufgrund des raubbaus an der natur und der zerstörung der klimatischen ordnung bereits verschwunden sind oder im verschwinden begriffen sind, wohin mit dieser neuen natürlichen ordnung von jahreszeiten, wohin mit dieser welt. das private, das authentische, das fiktive, das scientifictive, alles kollidiert momentan und ich möchte in unserem gemeinsamen kurs emotionen und fiktionen als powertools zusammenbringen. als possible arts of living on a damaged planet eben, wie es bei anna tsing heißt.

wohin kann das authentische fiktionalisiert werden und wo zerbricht das fiktive am authentischen. das wären meine fragen, die ich gern zusammen mit euch & ihnen an eigenen beispielen erarbeiten möchte. basteln mit ki-basierten textprogrammen nicht ausgeschlossen. alle texte sind willkommen, vielleicht lesen wir aber auch einfach erstmal ein, zwei sachen zusammen.

ich stelle mich vor mit einem text namens "solastalgia", den ich rechtzeitig rumschicken werde und das buch art of living on a damaged planet ist empfehlenswert von anna tsing. andere empfehlungen könnten folgen, am liebsten wär mir aber tipps für lektüren zu suchen anhand der texte der teilnehmenden.

 

viel spaß!

as always!

thomas

 

termine

12 unterrichtseinheiten:

mo, 12.6.: 17 bis 20 uhr

di, 13.6.: 17 bis 20 uhr

mi: 14.6.: 17 bis 20 uhr

do, 15.6.: 17 bis 20 uhr

ort: schule für dichtung, mariahilfer straße 88a/III/7, 1070 wien

klassenpräsentation frühlingsakademie 2023
fr, 16.6.2023, 19h; eintritt frei
ort: kantine, porzellangasse 19, 1090 wien
moderation: marilies jagsch
https://sfd.at/newsflash/dem-ende-entgegnen-antiapokalyptisches-schreiben

 

 

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2 geförderte teilnahmen
wir bieten für diese klasse zwei geförderte plätze an, für die keine teilnahmegebühr anfällt. bewerbungen bitte senden an: sfd@sfd.at mit:
- motivationsbrief
- kurzbio (max. 1 seite)
- kurze textprobe/n (insges. max. 2 seiten)
- adreßdaten
bewerbungsfrist: 20.4.2023

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teilnahmegebühr: 90,- €

begrenzte teilnehmer/innen-zahl!

>> anmeldeformular (pdf download) (warteliste)

 

thomas köck

* 1986 in steyr. wurde durch musik sozialisiert und studierte philosophie in wien und berlin sowie szenisches schreiben und film an der universität der künste berlin.
seine theaterstücke, libretti und hörspiele, die mehrfach ausgezeichnet wurden, und u.a. in deutschland, österreich, der schweiz, brasilien, polen, mexiko, frankreich, italien, rumänien gezeigt werden, erscheinen im suhrkamp verlag auch als bücher. zuletzt eure paläste sind leer (all we ever wanted). er war hausautor am nationaltheater mannheim, hat an dokumentarfilmen über beirut und italienische enklaven mitgearbeitet, hat kurzfilme u.a. für arte gedreht, bloggt mit kolleginnen gegen rechts auf nazisundgoldmund.net und entwickelte mit andreas spechtl unter dem label ghostdance konzertante readymades. zuletzt schrieb und inszenierte er u.a. am schauspiel frankfurt sein stück solastalgia und entwickelte aus einem aufgrund von corona gescheiterten opernprojekt für die münchner biennale für neue musik ein opern-computerspiel-hybrid als queer art of failure mit michael v.z. mühlen. 2022 verbrachte er längere zeit in mexiko, wo er ein theaterprojekt realisierte, und lebte und arbeitete auf einladung der kulturakademie tarabya mehrere monate in istanbul.
aktuell am schauspielhaus wien (premiere am 23.3.): die zukunft reicht (noch immer) nicht (klagt, kinder, klagt! ein update) von thomas köck (regie: elsa-sophie jach & thomas köck)

 

 

(
c) mateja meded

 

sfd-frühlingsakademie "dem ende entgegnen. antiapokalyptisches schreiben" (kuratiert von marilies jagsch)  >> http://sfd.at/fruehling23

 


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