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zeit der übersprungshandlungen

tex rubinowitz
teil 7
fackeln unter wasser
diese momentane isolation fühlt sich so seltsam an wie eine neue geschmacksrichtung, weil man sie bisher nicht kannte, außer man war mal in haft oder hatte einen liegegips, die bewertung des moments kommt in wellen, ...

... das unbehagen des nichteinschätzenkönnens, das geht aber vielen so, das ist tröstlich, weil ja das ende offen ist, das ist wie die luft anhalten, nicht mehr atmen zu können. wir brennen, aber unter wasser, wir sind unterwasserfackeln. man verliert in diesem transitraum auch das zeitgfühl, man ist wach und munter gleichzeitig, alles ist superhell und doch stockdunkel, und man fragt sich, was man für eine funktion im kalender hat, wenn der kalender funktionslos geworden ist, man vermisst nichts, weil man nicht mal weiß, WAS man alles vermissen könnte, man vermisst nicht mal das ausgehen, sondern nur die möglichkeiten, zb ausgehen zu können, kino, ausstellungen usw. und wenn DAS mal zu ende sein sollte, werden die leute richtig hungrig sein, nach ALL DEM, was jetzt alles nicht möglich ist, leute, die noch nie in der oper waren, werden in die oper gehen, sie wollen ALLES mitnehmen. man sagt ja immer das ab JETZT in 9 monaten die geburtenrate steigt, das glaub ich nicht, eher ab dem zeitpunkt, wenn alles vorbei ist, dann beginnt so eine hedonistsiche phase, es wird sich sehr viel verändern, auch ist man bewusster in allem, nimmt alles intensiver wahr, weniger egoistischer. wie eine fackel unter wasser, man kommt auch mit weniger sauerstoff aus.


www.youtube.com/watch?v=VVLgGTqAo0M